Graf Dracula
alias
Fürst Vlad III Drăculea


Der berühmte Graf Dracula, wer auf dieser Welt hat noch nicht von den berüchtigten Grafen gehört? Tief verborgen in seinem düsteren Schauerschloss, auf der Spitze eines Berges, mitten in Transsilvanien. Viele Mythen und Geschichten werden erzählt in äußerst vielfältigen Varianten, eine schlimmer, gruseliger und beeindruckender als die andere. Graf Dracula oder König der Finsternis, der nach dem Blut der Menschen dürstet.
Der Graf entsteigt des Nachts aus seinem Sarg im Schloss und macht sich auf den Weg, eine Jungfrau zu finden, nach deren Blut es ihm dürstet. Soll sie seine Gefährtin werden, beißt er sie nur, um sie in seinesgleichen zu verwandeln. Um unerkannt zu den meist schlafenden Jungfrauen zu gelangen, soll sich Dracula in eine Fledermaus verwandelt haben. Nur wenige Mittel gab es gegen Dracula, so behängten die Menschen ihr Haus mit Kruzifixen und Knoblauch, da Dracula sehr empfindlich darauf reagiere, sowie Weihwasser, wodurch man ihm Schaden zufügen konnte. Töten konnte man den Grafen nur mit einem Holzpflock, geschlagen durch sein Herz,
Natürlich blieb der berüchtigte Dracula auch nicht in der Literatur verschont, eines der wohl bekanntesten Werke ist der 1897 veröffentlichte Roman „Dracula“ von den irischen Schriftsteller Abraham „Bram“ Stoker. Er war es wohl auch, der Dracula prägte und uns seine Erscheinung greifbar machte.
Später sollte die Draculas Geschichte die Welt des Filmes erobern, in noch mehr kreativen Geschichten erschien Dracula zahlreich auf der Kinoleinwand. Eines der uns bekanntesten Gesichter war Christopher Lee. Heute gibt es zahllose Vampir-Darstellungen, die von blutrünstig bis hin zu Romanzen reichen.
Doch war er wirklich ein lebender Untoter, dazu verdammt in aller Ewigkeit zu leben und nach menschlichem Blut zu dürsten?


Die wahre Geschichte


Fürst Vlad III Drăculea
alias
Der Pfähler


Die wirkliche Geschichte trug sich ganz anders zu.
Fürst Vlad III., geboren 1431 in Transsilvanien (Siebenbürgen). Wo genau er geboren wurde, ist bis heute nicht wirklich erwiesen, obwohl erzählt wird, dass er in Sighişoara (Schäßburg) zur Welt gekommen sein soll.
Der berühmte Graf Dracula ist in Wahrheit niemand anderes als Fürst Vlad III. Drăculea. Der Beiname Drăculea leitet sich von den Namen seines Vaters ab Fürst Vlad II. dessen Beiname Dracul lautet. Der Name Dracula entsprang wohl einer ungünstigen bzw. ungeschickten Übersetzung. Der uns bekannte Teufel hatte in Rumänien die Bezeichnung Drac, so wurde immer von “Der Sohn des Teufels“ gesprochen. Doch hier handelt es sich um Irrtum. Denn Dracul leitet sich von nichts anderen ab, als von dem lateinischen Wort Draco zu Deutsch Drache. Fürst Vlad II. war Mitglied des Drachenordens – lateinisch Societas Draconis – vom Orden bekam der Fürst den Beinamen Dracul. In seiner Jugend wurde Fürst Vlad III. ebenfalls in den Drachenorden aufgenommen und bekam den Beinamen Drăculea was zu Deutsch “Sohn des Drachen“ heißt.
Fürst Vlad III. wuchs als osmanische Geisel auf, wie sein Bruder Radnu, verkauft vom eigenen Vater. Im Jahre 1447 setzen die Türken Vlad III. als Marionettenkönig auf den Thron seines Heimatlandes. Er wurde aber schnell wieder gestürzt und so floh Vlad ins Königreich Moldau, um dort den Schutz seines Onkels zu suchen. Später nach dessen Fall floh Vlad nach Ungarn, wo er engster Vertrauter des ungarischen Heerführers Johann Hunyadi wurde. Gemeinsam zogen sie 1456 gegen die Türken in Serbien und der Walachei (Rumänien) in den Kampf und ihre Schlachten waren erfolgreich, leider verstarb Johann Hunyadi an der Pest, wodurch Vlad III. rechtmäßig Prinz seines eigenen Reiches wurde.
Er sah seinen Thron und seine Macht stets als gefährdet an, durch die rivalisierenden Adligen, gerade die Bojaren und die Angehörigen des Dăneşti-Clans.
Er versuchte, dies zu unterbinden, indem er die abtrünnigen Bojaren ergreifen ließ. Die jüngeren wurden versklavt und die älteren wurden gepfählt. Im selben Jahr forderte der König von Ungarn Tribut von Vlad III. und sicherte ihn zu, dass er ihn im Kampf gegen die Türken unterstützen würde. Doch Vlad missbilligte den Tribut. Die Konsequenzen waren, dass sich Städte in Siebenbürgen gegen ihn auflehnten, worauf Vlad Dreißigtausend deutsche Siedler und deren Amtspersonen pfählen ließ. Die Rivalen des Dăneşti-Clans ließ er ebenfalls zu tausenden pfählen.
Viele weitere Kämpfe sollten folgen. Die Walachei befand sich stets im Krieg gegen die Türken, Ungarn oder die Gesetzeslosen. Blutrünstig und erbarmungslos fiel Vlad III. über sie her. Er verursachte regelrechte Massaker, bei denen er auf bestialische Weise alle Widersacher zu Tausenden beim lebendigen Leibe pfählen ließ. Das Pfählen fand stets durch den Unterleib, Brustkorb oder durch Körperöffnungen statt.
Doch nur die Gegner hatten große Verluste der Männer zu melden, Vlad verlor dagegen nur wenige seiner Männer.
Erst 1998 wurde im Klosterarchiv von St Gallen, in der Schweiz, ein über 500 Jahre altes Schriftstück gefunden, in dem Mönche genau die barbarischen und tyrannischen Gräueltaten beschrieben. Bereits 1820 soll dieses Skriptum entdeckt worden sein, doch entschwand es wieder aus den Augen und dem Sinn, berichtet ein wissenschaftlicher Mitarbeiter, Karl Schmucki vom Stiftsarchiv in St Gallen.
In diesem Skript ist von den Mönchen beschrieben, wie Vlad 300 Sinti und Roma festnehmen ließ, drei von ihnen ließ er am Spieß braten der Rest wurde gezwungen Ihresgleichen zu verspeisen.

Sagen

Es gibt nur wenige schriftliche Überlieferungen wie das alte Skriptum, aber umso mehr die Erzählungen der Ahnen. Nicht selten ist es so, dass der eine oder andere seine eigene markante Geschichte zu Tage brachte, oder hier und dort etwas dazu gedichtet worden ist, um die Geschichte gruseliger zu gestalten. Aus diesem Grund sprechen wir von Sagen.
Man sagt Vlad nicht selten eine entsetzliche Tyrannei nach, dass er seine Rivalen auf schmerzhafteste Art und Weise Folter angetan hat. Zu den Rivalen gehörten die Kriegsgefangenen oder die Gesetzlosen, die sich seiner Herrschaft entziehen wollten.
So berichten viele von Verstümmelungsfolter durch das Abschneiden von Körperteilen wie Arme/Beine und Finger/Zehen oder nur Nasen und Ohren. Haut vom Körper ziehen oder das skalpieren, Fingernägel heraus reißen oder Nägel in den Kopf schlagen.
Folterungen mit dem Feuer schien er aber auch nicht abgeneigt zu sein; so berichten viele vom Feuertod. Vlad kochte oder röstete die Rivalen über dem Feuer und oftmals wurden dessen Anhänger oder Familienangehörige dazu gezwungen das Fleisch zu verspeisen.
Seine Vorliebe aber war das Pfählen, bevorzugt wurde ein nicht angespitzter und nicht geölter Pfahl. Der Pfahl wurde meist zwischen den Beinen langsam durch den Körper gespießt, so dass die qualvolle Todespein der zum Tode Verurteilten so lange wie möglich andauerte. War es eine Frau und Mutter wurde ihr Kind gleich über ihr aufgespießt.

Im Jahre 1462 wurde er durch Intrigen der Sachsenstädte gestürzt und kehrte erst 15 Jahre später zurück, wo er schließlich einen Bund mit seinem Cousin Ştefan cel Mare einging und ein letztes Mal seinen Thron bestieg. Denn kurz darauf brachen die Türken erneut ein und nahmen Vlad und seine Gefolgsleute gefangen. Die Türken ließen die Gefolgsleute pfählen und Ende 1476 oder Anfang 1477 enthaupteten sie Vlad III. Sein Körper soll im Kloster Snagov in der Nähe von Bukarest beigesetzt worden sein, als man es im 19. Jahrhundert öffnete, befand sich dort aber kein Leichnam.


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