Akelei
(Aquilegia vulgaris)
Die Akelei auch Frauenschuh, Täubchen, Zigeunerglocken, Teufelsglocken, Kapuzinerhüttli, Pfaffenkäpple oder Elfenhandschuh genannt. Die genaue Deutung des Lateinischen Namen Aquilegia vulgaris ist noch heute ungeklärt. Albertus Magnus bezieht sich auf die Sporne der Honigblätter. Die Sporne sind leicht gekrümmt und erinnern an die Krallen eines Adlers - lateinisch: Aquila. Wiederum andere Quellen berichten von das Wort Akelei oder Aglei stamme vom althochdeutschen agona = Spitze ab, wegen der spitzen Sporn endenden Kronblätter. Es wäre aber auch aus den lateinischen aqua = Wasser und legere = schöpfen zurückzuführen, durch die trichterförmigen Honigblätter. Die dreizähligen Blätter haben die Akelei zum Symbol der Dreifältigkeit gemacht.
Im Mittelalter um das 12. Jahrhundert war sie so gut wie in jeden Garten zu finden. Albertus Magnus empfiehlt den Anbau der Akelei im Ziergarten wegen ihrer Schönheit. Oft wurde die Akelei mit einer Taube verglichen, da die blütenblattähnlichen Honigblätter diese Formen gleichkommen. Damals war die Kirche hoch angesehen und in der christlichen Symbolik steht die Taube für den Heiligen Geist.
Hildegard von Bingen hat die Akelei als Heilpflanze angewendet und Verschiedenes mit ihr geheilt. Tabernaemontanus - Jacob Theodor setzte sie als Aphrodisiakum ein.
Doch auch in der Kunst ist die Akelei zu finden. Die Akelei als Symbol für Christus findet man auf vielen Gemälden wieder. Bartholomäus Bruyn der Ältere malte die Akelei auf viele Gemälde.
Der Name "Unser lieber Frauen Handschuh" stammt von der Gottesmutter Maria, sie wurde auch die die Akelei verkörpert. Bevor sie jedoch Maria zugesprochen wurde, wurde sie im Altertum der Fruchtbarkeitsgöttin Freya geweiht.
In den USA in Colorado heißt die Akelei Clumbine und wird vom Staat als Wappenpflanze genutzt.
In der Medizin
Die Akelei zählt zu den Giftpflanzen und enthält Isochinolinalkaloide wie beispielsweise Magnoflorin. Isochinolinalkaloide nutzt man heute in der Anästhesie als Betäubungsmittel. Es wird genutzt für die Erweiterung der Blutgefäße „Vasodilatation“. Selbst zu finden in Desinfektionsmittel, auch Fungizid wird damit hergestellt was zum abtöten von Pilzen und dessen Sporen genutzt wird. Es gehört aber auch Blausäureglykosid zum Bestandteil von der Akelei. Blausäure ist hochgradig giftig, die Vergiftungserscheinungen sind Atemnot - Bittermandelgeruch der aus Atemluft Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Krämpfe, Ohnmacht.
Hildegard von Bingen schrieb erstmals über die gemeine Akelei. Sie nutze die Pflanze für Krampfanfälle von Kindern(freilich), gegen Schwellungen von Hals und Nackenlymphknoten. Mischt man die Akelei mit Honig ist der Sirup gut gegen Auswurf. Den Saft der Blätter mit Wein wurde gegen Fieber angewendet. Alle Teile der Pflanze als Heilmittel verarbeitet, wurden gegen Skorbut Gelbsucht und bei Leber- und Gallenleiden sowie bei Magenbeschwerden eingesetzt. Presst man den Saft aus de Blättern tröpfelte man ihn auf Wunden um sie zu heilen. Auch Menstruationsbeschwerden und Augenkrankheiten wurden mit der Akelei behandelt. Die Samen wurden für die Behandlung von äußerlichen Parasiten angewandt.
Die getrockneten pulverisierten Blätter hat man als Krebsarznei eingesetzt, Voraussetzung war dafür dass man die Pflanzen schweigend sammelt.
In der heutigen Medizin findet man die Akelei noch in Homoöpatischen Mitteln, gegen Menstruationsbeschwerden, Hauterkrankungen, Nervosität und Schwächeanfälle. Weiter findet die Akelei keinen weiteren Platz mehr in der heutigen Medizin.
In der Zauberkunst
Seit dem Mittelalter werden die Samen als Aphrodisiakum angewendet. Viele berichten über die Akelei als Pflanze mit Sexualkräften. Eines der ältesten Aufzeichnungen ist wohl die von Tabernaemontanus - Jacob Theodor, er schrieb damals in seinem New Kräuterbuch von 1588:
Wiewohl nun dieses Gewöchs bey unsern Medicis sehr wenig oder gar nicht im Gebrauch/ so ist doch rathsamer dass es auch vor anderen frembden Gewächsen seinen Platz in der Apotheken habe / sintemal es ein nützliches und heylsames Kraut ist/ und beyde jnnerlich und eusserlich ...
So einem Mann seine Krafft genommen / und durch Zauberey oder andere Hexenkunst zu den ehelichen Wercken unvermöglich worden were / der trinck stätig von dieser Wurtzel und dem Samen / er genieset / und kompt wieder zurecht" Matthioli empfahl ihn dem Bräutigam, der durch Zauberei "zu den ehelichen Werken ungeschickt" geworden war.
Zusätzlich rät Tabernaemontanus, das Kraut der Akelei in das Bettstroh zu tun, es wirke gegen Unfruchtbarkeit.
Ein Trank aus Akelei sollte gegen die durch Zauberei bewirkte Impotenz helfen. Ein Wein aus der Akelei sollte die Verlorene Männlichkeit wiederbeschaffen, selbst wenn er sich beim Ehelichen Schäferstündchen ungeschickt anstelle war der Wein sehr verbindlich.
Es heißt, dass sogar bei bloßer Berührung der Samen die aphrodisierende Wirkungen überging. Christian Rätsch beschreibt, der Mann soll die Samen in seinen Händen zerreiben sobald er eine Frau anfasst würde sie sofort so erregt sein das Sie ihn sofort bespringt.
|