Review: The Elder Scrolls V: Skyrim


Zu erst eine Warnung an die Leser, die eventuell noch nicht so weit im Spiel voran geschritten sind:
In diesem Artikel werden die subjektiven Meinungen des Autors wiedergegeben, deshalb sind Spoiler nicht ausgeschlossen. Solltet ihr also erst vieles alleine entdecken und nicht schon einiges erzählt bekommen wollen, lest diesen Artikel bitte vorerst nicht.


Zugegeben, es ist zwar reichlich früh, bereits jetzt, ein paar Tage nach Release des fünften Teils der „The Elder Scrolls“-Reihe am 11. November 2011, ein Review zu schreiben; mal abgesehen davon, dass ich selbst dieses Spiel erst begonnen habe und vom Ende noch weit entfernt bin. Dennoch möchte ich euch meine ersten Eindrücke schildern, die mir die ersten fünf Spielstunden bereits vermittelt haben und dass ich dieses Spiel bereits jetzt nur wärmstens empfehlen kann. Ich möchte auch ebenfalls in diesem Review nicht auf Vergleiche zu Oblivion oder Morrowind zurückgreifen, da ich selbst beide Spiele (noch) nicht gespielt habe und daher ein absoluter TES-Neuling bin. Also, lehnt euch zurück und viel Spaß beim Lesen.

Die Geschichte im neuesten Teil der Elder-Scrolls-Reihe spielt diesmal in der nördlich von Cyrodiil gelegenen Provinz Himmelsrand in Tamriel, welche hauptsächlich von Nord bevölkert wird. Die Ereignisse finden 200 Jahre nach Oblivion statt, die Drachen kehren zurück.
Zu Beginn des Plots sehen wir uns gefesselt und geknebelt mit drei anderen Gefangenen auf einer Kutsche sitzen, die in Richtung Helgen fährt. Dort wartet bereits der Henker auf uns. Wir erfahren von einem der gefangenen Diebe, dass wir in einen Hinterhalt der Kaiserlichen geraten seien. Ebenfalls befindet sich auch Jarl Ulfric Sturmmantel unter den Gefangenen; dieser ist geknebelt. Bereits während dieser vermutlich letzten Fahrt unseres Lebens fällt besonders stark die atemberaubende Landschaft auf: Bergiges, hügeliges Land, umgeben von riesigen Tannen.
Im Ort unseres Schicksals angekommen, werden die Gefangenen zuerst unter die Lupe genommen und mit Namen aufgerufen. Wir sind als Drittes an der Reihe. Hier sehen wir unseren Charakter zum ersten Mal und können bestimmen, welcher Rasse er angehören wird, Männlein oder Weiblein, Haarfarbe, Name, usw. Die Konfigurationsmöglichkeiten sind in Skyrim schier unendlich, sodass sich jeder einen persönlichen und einzigartigen Charakter erstellen kann. Ich habe mich in diesem Spiel für eine Kaiserliche entschieden, die auf den Namen „Daphne“ hört.

Sobald wir uns entschlossen haben, beginnt die Hinrichtung. Vor uns an der Reihe ist der ehemalige Jarl Ulfric Sturmmantel, doch dieses Intermezzo wird von Schreien aus dem Himmel unterbrochen. „Was geht hier vor?“, fragen wir uns alle, ignorieren dies aber weiter. Gerade als wir an der Reihe sind und enthauptet werden sollen, ertönt das Geschrei aus den Höhen wieder und kurz darauf sehen wir einen riesigen Drachen, der das Dorf innerhalb kürzester Zeit in ein brennendes Inferno verwandelt. Nun liegt es an uns, unser Leben zu retten und zu entkommen. Mit Hilfe von einem der Kaiserlichen Wachen namens Hadvar fliehen wir über ein brennendes Gasthaus durch eine Festung unterirdisch vor dem Drachen, der an der Oberfläche für ein riesiges brennendes Grab sorgt. Doch auch unser unterirdischer Weg ist nicht der Sicherste, hier warten weitere Sturmmäntel auf uns, die uns direkt attackieren. Hier versorgen wir uns mit Waffen, Zaubertränken und einer provisorischen Rüstung, denn unsere vorherigen Leinenfetzen schützen uns nicht im Geringsten. Gestärkt stellen wir uns also unseren Feinden, eventuell auch einer Bärin, sollten wir die Schleichaufgabe nicht bestehen.

Das Ende unseres langen Weges stellt eine bergige Waldlandschaft dar, an deren Fuß ein breiter, idyllischer Fluss liegt. Wir verabschieden uns von Hadvar, der uns sogleich einlädt, ihn in seinem Haus im nahe gelegenen Dorf Flusswald zu besuchen und seinen Vater Alvor, den Dorfschmied, um Proviant zu bitten. Diese Einladung nehmen wir direkt an und betreten das Dorf. Hier gibt es bereits einige Nebenquests zu erledigen, egal, ob wir einem Kaufmann einen Gefallen tun und seine gestohlene Ware wieder erlangen müssen oder einem Mann namens Sven helfen, dass sich seine Geliebte nicht mehr weiter mit dem Elfen Faendal trifft, der ihr ebenfalls schöne Augen macht. Unsere Aufgaben sind vielfältig und die Landschaft weiterhin atemberaubend malerisch und real.

Auf den Rat Alvors hin begeben wir uns nach Weißlauf, welches nordöstlich von Flusswald liegt. Unsere Aufgabe ist es, dem Jarl Balgruuf über den Drachenangriff zu informieren und um Unterstützung für das Dorf Flusswald zu bitten. Beim Betreten des Stadtgeländes begegnen wir mehreren Kriegern, die gerade einen Riesen erledigen. Hier können wir eingreifen und ihnen helfen, oder einfach zusehen. Durch ein Gespräch mit Aela der Jägerin, eine der Krigerinnen, erfahren wir, dass sie den sogenannten „Gefährten“ angehört. Wir zeigen natürlich Interesse daran, dieser Gruppe beizutreten, aber das liege nicht in ihrer Hand, denn dazu müssen wir Kodlak in Jorrvaskr aufsuchen, der den Zirkel der Gefährten berät und eine Art Anführer darstellt, aber lustigerweise keiner ist. Um dieser Kampftruppe beizutreten, müssen wir einige Prüfungen bestehen. Egal, ob wir für jemanden ein Schwert abholen oder uns im Kampf messen müssen, es gibt fast alle Arten der zu bestehenden Prüfungen. Die endgültige davon besteht darin, ein Artefakt des letzten Gefährten-Anführers zu bergen, welches im Staubmannsgrab nördlich von Weißlauf begraben liegt.

Zusammen mit unserem Kampfbruder Farkas marschieren wir nun los zu besagtem Grab. Kaum dort drinnen angekommen, breitet sich auch schon eine mulmige und unheimliche Atmosphäre aus. Kurz gesagt: Ich hatte bisher in meiner Spielgeschichte noch nie wirklich Angst vor Gegnern oder Dungeons. Diesmal muss ich aber zugeben, dass Bethesda mit Skyrim dies geschafft hat. Glückwunsch an die Spielemacher, ich bin noch mehr begeistert als zuvor! Ein klares Plus für die Spielatmosphäre. Natürlich unterstützt auch der Soundtrack das Spiel ungemein und verleiht den verschiedenen Schauplätzen ein ganz besonderes Ambiente.
Jedenfalls kommen wir an einer Stelle der Gruft in einem rundlichen Raum an, in dem wir hinter einem offenen Gittertor einen Hebel finden. Neugierig wie wir sind, betätigen wir diesen natürlich – leider war dies ein ziemlicher Fehler. Von unserem „sicheren“ Gefängnis aus beobachten wir, wie Farkas plötzlich von einer Menge „Silberner Hände“ angegriffen wird, einer weiteren Kampftruppe, die mit den Gefährten verfeindet ist. Als er umringt wird, sehen wir, wie er sich plötzlich in einen Werwolf verwandelt und seine Angreifer mit unmenschlicher Stärke erschlägt. Nachdem alle getötet sind, läuft er in eine Nachbarkammer, um einen Hebel zu betätigen, der uns befreit. Verlegen entschuldigt er sich bei uns für diesen Schrecken, den er uns eingejagt habe und erklärt uns verdutzem Spieler sogleich, dass nicht alle der Gefährten Werwölfe seien, sondern nur die des Zirkels. Dies findet in einer speziellen Zeremonie statt, aber nicht jeder ist dazu berechtigt, zu einer solche Bestie verwandelt zu werden.
Nach unzähligen Untoten und Silberhänden erreichen wir auch endlich die Grabkammer, in der das Artefakt begraben liegt und verlassen danach direkt die Gruft in Richtung Jorrvaskr. Damit ist diese Aufgabe erledigt und wir sind offiziell ein Teil der Gefährten.


Dies ist auch das Ende des Reviews, zumindest vorerst. Himmelsrand hat natürlich noch sehr viel mehr zu bieten und durch die Größe der betretbaren Welt dauert es vermutlich Monate, bis man alles entdeckt und jedes Schloss geknackt hat. Fakt ist, dass es bis jetzt bereits beste Voraussetzungen erfüllt, DAS Spiel des Jahres zu werden. Grafik, Atmosphäre und Landschaften sind mit größter Liebe zum Detail entworfen worden und auch der Soundtrack passt stimmig zu allem Drum und Dran. Die Haupt- und Nebenquests sind bis jetzt sehr abwechslungsreich und unterschiedlich, damit wird also auch effektiv gegen Langeweile vorgebeugt. In diesem Sinne kann ich viele Stimmen von Freunden nur weiter zitieren:
„Sperrt die Kinder ein, kündigt den Job und überwintert in eurer Wohnung mit Skyrim!“


(I)


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