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Illustrationen von NamelessRebel, Teil 2

In dieser Ausgabe wollen wir euch wieder Zeichnungen von NamelessRebel vorstellen, diesmal zur Kurzgeschichtensammlung "Der letzte Wunsch" von Andrzej Sapkowski [1].

Wenden wir uns dem ersten Bild zu, einer Illustration aus „Das kleinere Übel“. Kurz zur Handlung bis dahin: Geralt geriet in eine Fehde zwischen dem übereifrigen Zauberer Stregobor (alias Meister Irion) und der angeblich unter dem „Fluch der Schwarzen Sonne“ geborenen herzöglichen Tochter Renfri. Eigentlich wollte der Hexer sich nicht benutzen lassen, weder von der einen noch von der anderen Seite – trotzdem musste er eine Entscheidung treffen. Seitdem war er auch bekannt als der „Schlächter von Blaviken“ ... Wir lesen:

„На рынок вступила Ренфри. Она шла мягким, кошачьим шагом, обходя возки и повозки. Толпа, словно рой шершней, гудевшая в улочках и у стен домов, утихла. Геральт стоял неподвижно, держа меч в опущенной руке.“ (А. Сапковский, „Меньшее зло“)

[fanart_17_01.jpg]

Zu Deutsch:

„Auf den Markt trat Renfri.
Sie kam langsam mit weichen, katzenhaften Schritten näher, umging Wagen und Stände. Die Menge, die in den Gassen und am Fuße der Häuserwände wie ein Schwarm Hornissen surrte, verstummte. Geralt stand reglos, das Schwert in der gesenkten Hand.“
(A. Sapkowski, „Das kleinere Übel“)

Sehr schön sind wieder die Details ausgearbeitet: der Tote aus Renfris Würger-Bande; der Kohlkopf, der beim Sturz des Angreifers von der Auslage gefallen ist; der Turm des Zauberers im Hintergrund …

[fanart_17_02.jpg]

Einer meiner Meinung nach sehr humorvollen und zugleich sozialkritischen Geschichte widmet sich eine weitere Zeichnung. Es ist „Der Rand der Welt“, wo Geralt und sein Freund Rittersporn im Blumental nach Arbeit suchen und der Hexer das Dorf von einem Teufel, einem Silvan, befreien soll. Dieser stellt sich als frecher, aber gutmütiger diebischer kleiner Handlanger der vormals dort ansässigen und jetzt notgedrungen in den Bergen lebenden Elfen heraus. Doch ein Geralt lässt sich auch von einem Teufel nicht so leicht ins Bockshorn jagen – und findet sich bald als Gefangener Auge in Auge mit dem Anführer der Vertriebenen wieder:

„Филавандрель сильно наклонился вперёд, глаза у него блеснули. - Существовать на ваших условиях? - спросил он изменившимся, но всё ещё спокойным голосом.“ („Край света“)

„Filavandrel beugte sich heftig vor, seine Augen funkelten.
‚[Zusammenleben] Zu euren Bedingungen?‘, fragte er mit veränderter, doch immer noch ruhiger Stimme.
“ (A. Sapkowski, „Der Rand der Welt“)

Beide Profile zeigen zwei unnachgiebige Charaktere, man spürt förmlich, wie es zwischen den beiden brodelt. Im Hintergrund der Silvan Torque sowie zwei weitere, ausgezehrte Elfengestalten, einer sogar mit einem Stück des Diebesguts in der Hand: einer Zwiebel.

Wieder gilt unser Dank NamelessRebel für diese ausdrucksstarken Illustrationen und wir freuen uns schon, in einer der nächsten Ausgaben Teil 3 seiner Werke zu zeigen.

Gerne stellen wir auch eure Zeichnungen oder Fundstücke aus dem Netz hier vor. Schreibt dazu einfach eine PN an Zìzou oder mailt an: Zizou@gmx.biz.

(Dove)

[1] Kurzgeschichtensammelband „Der letzte Wunsch“ von Andrzej Sapkowski

Weiterführende Links:
- Heimkunst-Thread
- Gemälde aus Kaer Morhen



Witchers News, Jg. 3, Nr. 17 vom 01.06.2011, S. 31-32


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